Der Begriff „language management" (Sprachmanagement), wie er ursprünglich von Björn H. Jernudd und Jiří V. Neustupný konzipiert wurde, basiert auf der Unterscheidung von zwei Prozessen, die für den Sprachgebrauch charakteristisch sind: (1) Sprachproduktion und -rezeption, also Sprechen, Schreiben, Hören und Lesen, und (2) die menschlichen Aktivitäten in Bezug auf die Sprachproduktion und -rezeption. Die letztere, metasprachliche Art von Aktivitäten wird als Sprachmanagement bezeichnet. Neustupný, der Joshua Fishman paraphrasiert, beschreibt das Sprachmanagement des Öfteren als „Verhalten gegenüber der Sprache".
Sprachmanagement kann anhand der Aktivität eines Sprechers erläutert werden, der mit sorgfältiger Aussprache ein Fremdwort wiederholt, das sein Gesprächspartner nicht verstand, oder eines Schreibenden, der Korrekturen in einer Computertextdatei vornimmt (wie im Bild rechts), oder wenn eine Verwaltungsbehörde Verkehrschilder installieren lässt (wie im stilisierten Bild in der Kopfzeile dieser Website). Diese drei Beispiele zeigen, dass das Sprachmanagement von Natur aus sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Das Ziel der Sprachmanagementtheorie besteht darin, die verschiedenen Arten dieser menschlichen Aktivität auf eine schlüssige Weise theoretisch zu erfassen.
Fortsetzung:
- Teil 1: Was ist Sprachmanagement?
- Teil 2: Sprachmanagementtheorie
- Teil 3: Einfaches und organisiertes Sprachmanagement
- Teil 4: Sprachmanagementprozess
- Teil 5: Linguistisches, kommunikatives und soziokulturelles Management
- Teil 6: Methodologie der Sprachmanagementforschung